Es ist ja nicht nur kostspielig, wenn die neuen Schuhe oder Möbel daran glauben müssen, oft kann es sogar gefährlich für unsere Hunde werden, da manchmal das Holz splittert und anschließend den Darm verletzt, oder Plastikstückchen hinuntergeschluckt werden, die den Magen verlegen können.
Um dieses Verhalten zu ändern, müsst Ihr den Tauschhandel mit Eurem Hund lernen!
Ihr kannst das Risiko, dass Euer Hund krank wird, deutlich reduzieren, wenn Du ihm lernst, nur an den richtigen Dingen zu nagen, wie z.B. geeignete Snacks oder sorgfältig gewählte Kauspielzeuge.
Dabei muss Euer Hund lernen, dass das Hergeben von Verbotenem ein gutes Geschäft ist und Sinn für ihn macht. Nur so wird er Euch später Sachen bringen und abgeben, ohne sie vor Euch verstecken zu wollen. Am besten geht das natürlich im Welpenalter!
Außerdem bewegt Ihr Euch im Feld der „Belohnung“ und kommt nicht auf die Idee, den Hund für sehr natürliches Verhalten zu bestrafen. Woher soll der Kleine wissen, was erlaubt und verboten ist, und wie soll er den Unterschied der Dinge, die gefährlich, teuer oder erlaubt sind, erkennen?
Zusätzlich muss Euch bewusst sein, dass es natürlich lustig ist, wenn man gejagt wird, kaum dass euer Hund einen teuren Schuh im Mäulchen hat. Genau dieses Spiel können junge Hunde stundenlang miteinander spielen. Es kann dazu ausarten, dass Euer Hund das ganz bewusst tut, weil der Tag gerade langweilig läuft und euer Vierbeiner einfach mehr Aufmerksamkeit haben will.
So machst Du´s richtig:
- Bereite Dir ein unwiderstehliches Leckerli in kleinen Stücken vor, z.B. milder Käse oder schwach gewürzte Wurst.
- Nimm Deinen Hund an die lange Leine und gib ihm zunächst ein tolles Kauspielzeug mit den Worten „Nimm es“, oder „Dein´s“, oder so ähnlich, aber immer das gleiche Wort dafür.
- Lass ihn eine Weile daran kauen und dann ruf mit freudiger Stimme, nicht streng, sondern wirklich mit hoher, freudiger Stimme: „Gib´s mir!“.
- Wenn Dich der Kleine ignoriert, egal wie freundlich Du ihn rufst, dafür hast Du jetzt die lange Leine. Halte sie fest und nähere Dich langsam, zeig ihm Deine Superleckerli und halte ihm sie sobald Du nahe genug bist Dein unwiderstehliches Leckerli, das Beste vom Besten, unter die Nase. Eines, dass es sonst nicht gibt!
- Lass ihn daran riechen und warte, bis er sein Kauspielzeug liegen lässt.
- Dann muss sofort wieder das Wort kommen, dass ihm sagt, dass sein Verhalten richtig war, also sobald das Spielzeug ausgespuckt wird, sagst Du „Brav“ oder „Sehr gut“, oder so ähnlich.
- Während Dein Hund nun Stück für Stück der Köstlichkeiten frisst, greifst du langsam nach seinem Spielzeug, hebst es vorsichtig auf und nimmst es weg.
- Lass ihn noch einige der guten Dinge Stück für Stück aus Deiner Hand fressen, dann gib ihm wieder sei Kauspielzeug zurück.
- Wiederhole diese Übung mehrere Male
- Das Ende vom Spiel ist aber jedes Mal, dass Euer Hund sein Spielzeug zurückbekommt und daran kauen darf, solange er will!
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr?
Das funktioniert natürlich auch bei älteren Hunden, doch es dauert wahrscheinlich länger. Oft haben sich falsche Verhaltensmuster schon sehr eingeprägt und es braucht viel mehr Wiederholungen. Doch wenn man dieses Spiel vor der Futterzeit, also mit dem hungrigen Hund, startet, und dann noch die besten der besten Leckerbissen auspackt, dann wird selbst noch der ältere Hund für diesen Tauschhandel zu haben sein! Da gibt es keine Altersbegrenzung!