Nicht alle Hunde haben einen “Saumagen”. Hundemägen sind allgemein sehr empfindlich, weshalb Magen-Darm-Beschwerden schnell auftreten können. Ein häufiges Problem ist eine Über- oder Unterproduktion der Magensäure, die beispielsweise zu Sodbrennen führen kann.
Was ist Magensäure?
Magensäure befindet sich – wie es vom Namen her schon zu erraten ist – im Magen des Hundes und ist dafür zuständig, Proteine von der zugeführten Nahrung zu zerlegen und schädliche Keime zu zersetzen.
Im Gegensatz zu Menschen haben Hunde keine konstante Menge an Magensäure in ihrem Körper. Stattdessen wird sie erst produziert, wenn dein Hund Nahrung zu sich nimmt. Dadurch sind unsere Fellnasen auch anfälliger für Probleme wie Sodbrennen, da es schnell zu einer Überproduktion von Magensäure kommen kann.
Ein weiterer Grund für die Anfälligkeit von Magensäure-Beschwerden bei Hunden liegt schlichtweg darin, dass Hunde sich vorrangig von Fleisch ernähren. Das ist wiederum schwer zu verdauen und benötigt viel Magensäure, damit sämtliche Keime abgetötet werden.
Hunde können aber auch an dem Gegenteil davon leiden – Eine Magensäureunterproduktion ist ebenfalls eine mögliche Beschwerde, die aufgrund unterschiedlicher Umstände auftreten kann
Wie erkenne ich eine Magensäureüberproduktion/-unterproduktion bei meinem Hund?
Ein großes Problem beim Magensäure-Haushalt deines Hundes ist, dass sich die Symptome von Überproduktion und Unterproduktion ziemlich ähneln können. Nur ein Tierarzt kann durch eine Magenspiegelung herausfinden, um welche Diagnose es sich genau handelt.
Symptome für Magenübersäuerung, aber auch zu wenig Magensäure sind:
- Vermehrtes Grasfressen
- Sodbrennen
- Geringer oder gar kein Appetit
- Aufstoßen
- Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Säuerlicher Mundgeruch
Diese Symptome sind gleichzeitig ein Anzeichen für eine Magenübersäuerung und eine Magensäureunterproduktion. Es gibt aber gewisse Faktoren, die dafür sorgen können, dass dein Hund zu viel Magensäure produziert. Ist er beispielsweise noch jünger, ist er anfälliger dafür, da sein Körper und Magen noch nicht vollkommen ausgeprägt ist.
Was führt zu einer schlechten Magensäureproduktion bei Hunden?
Gründe für einen nicht-balancierten Säurehaushalt sind gleich wie bei Sodbrennen, da das oft die direkte Folge für zu viel Magensäure bei Hunden ist. Stress schlägt nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden auf den Magen. Vorerkrankungen wie ein Zwerchfellbruch oder Unverträglichkeiten können auch dazu führen.
Ein häufiges Problem ist die regelmäßige Fütterung deines Hundes zur selben Zeit. Denn Hunde und ihre Mägen gewöhnen sich an diese Zeiten, wodurch schon im Vorhinein Magensäure produziert wird.
Das falsche Futter ist ein weiterer belastender Faktor. Wenn du deinem Hund Essensreste gibst, kann das schon ausreichen, den Magen deines Hundes durcheinander zu bringen, denn Hunde vertragen zu viel Salz, Geschmacksstoffe, Gewürze, Knochen und Farbstoffe nicht. Zu fetthaltiges und schlecht verarbeitetes Hundefutter wirkt sich zusätzlich negativ auf die Magensäureproduktion aus. Außerdem könnte es sein, dass dein Hund Fremdkörper verschluckt hat, die die Beschwerden auslösen könnten.
Wie kann ich Magensäure beim Hund reduzieren?
Um auf Dauer eine Überproduktion von Magensäure zu vermeiden, solltest du keine fixen Fütterungszeiten für deinen Hund festlegen. Weil dein Hund erst bei der Nahrungsaufnahme Magensäure produziert, kann sich ein Rhythmus etablieren, wenn du regelmäßig zu gleichen Uhrzeiten deinen Hund fütterst. Damit wird automatisch Säure zur Fütterungszeit hergestellt, was zu einer Überproduktion führen kann, wenn du deine Fellnase einmal später als sonst fütterst. Wenn du dich an keine strikten Zeiten hältst, kann keine Automatisierung im Körper entstehen.
Wenn dein Hund allgemein an einem sensiblen Magen leidet, können schon Leckerlis eine Magenübersäuerung auslösen, weil mit jeder Einnahme von Futter Säure produziert werden muss. In diesem Fall solltest du die Häufigkeit von Snacks zurückschrauben, um den Magen nicht zu überfordern. Alternativ könntest du deinem Hund Leckerlis in einem ähnlichen Zeitraum anbieten, wo du ihn fütterst, damit sich der Magen nicht doppelt anstrengen muss.
Ein wichtiges Mittel, um generelle Magensäure Probleme zu bekämpfen und vorzubeugen, ist die richtige Futterwahl. Wichtig ist vor allem, dass es sich um gut verarbeitetes Futter handelt, ohne großen Fettanteil und ungesunde Zusatzstoffe wie Zucker, Farb- und Geschmacksverstärker handelt. Dadurch muss sich der Magen deines Hundes bei der Verdauung viel weniger anstrengen und produziert eine angemessene Menge an Magensäure.
Falls eine Überproduktion schon stattfindet, gibt es auch kurzfristige Möglichkeiten, um die Magensäure bei deinem Hund zu reduzieren.
Was eignet sich zur Soforthilfe bei Magensäure-Problemen von Hunden?
Neben Ergänzungsmitteln gibt es einige Hausmittel wie Ulmenrinde oder basische Mittel wie Gerstengrassaft-Pulver, die dabei helfen, den Magen zu beruhigen. Eine weitere Alternative wären Magensäureblocker, die jedoch vom Tierarzt verschrieben werden müssen.
Auch Zwieback und gegebenenfalls Bitterstoffe werden gerne als Hausmittel genutzt. Beachte aber, dass Bitterstoffe wie Ingwer bei einer zu großen Menge an Magensäure das genaue Gegenteil bewirken können, da sie die Produktion weiter anregen.
Um auf der sicheren Seite zu sein, ist es also besser, zuerst klarzustellen, ob es sich um eine Magensäureüberproduktion oder -unterproduktion handelt. Dies kann endgültig nur von einem Tierarzt festgestellt werden.
Was sind Magensäureblocker?
Magensäureblocker oder Magen-Schoner werden zur kurzfristigen und schnellen Behandlung für Hunde eingesetzt, um die Magenübersäuerung zu reduzieren. Sie können äußerst wirksam sein, werden in der Regel aber nicht auf Dauer empfohlen, da sie auch Nebenwirkungen aufweisen können. Bei akuten Beschwerden werden sie bei deinem Hund eingesetzt, um ihm Soforthilfe zu leisten.
Da sie nur für eine kurze Einnahmezeit gedacht sind, müssen die Auslöser für Magenbeschwerden gefunden werden, um das Grundproblem zu behandeln. Wie immer ist es deshalb wichtig, dass du deinen Tierarzt über Verhaltensauffälligkeiten und Abweichungen von gewissen Routinen aufklärst.
Fazit
Der Magen und die Magensäure deines Hundes sind sehr sensibel, wodurch schnell Probleme auftreten können. Bei sporadischen Beschwerden musst du dir keine Sorge machen, sollten sie jedoch regelmäßig auftreten, solltest du gemeinsam mit deinem Tierarzt nach Lösungen suchen, damit es zu keinen schwerwiegenderen Folgen kommt.
Ein guter Weg, um die Magensäure deines Hundes in einer guten Balance zu halten, ist, ihn nicht zu regelmäßigen Zeiten und mit hochwertigem Futter zu füttern. Um kurzfristig für Linderung zu sorgen, kannst du ihm wie bei Sodbrennen Zwieback verabreichen oder zu verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln greifen.